Dass Männer des Morgens - häufig zu ihrem eigenen Erstaunen - mit einem erigierten Penis aufwachen, muss nicht zwingend auf ein lustvolles Traumerlebnis zurückzuführen sein. Welcher Umstand letztlich für die "harte Realität" verantwortlich zeichnet, ist bislang noch nicht völlig geklärt.
Über lange Zeit galt der Druck einer vollen Harnblase als Auslöser. Allerdings reicht dies nicht für die oft sehr stark erlebten Erektionen aus. Die Physiologie einer Erektion ist recht kompliziert und noch nicht bis ins kleinste Detail bekannt. Neuere Thesen zur morgendlichen Erektion suchen die Erklärung allerdings in der Strukturierung des Nachtschlafes.
Erektionen während des Schlafes
Im Normalfall hat Mann Nacht für Nacht etwa vier bis fünf Erektionen. Das hat einen biologischen Sinn: Durch den verstärkten Blutfluss wird der gesamte Penis mit Sauerstoff geflutet. Bleiben die nächtlichen Erektionen aus, kann das zu Gewebeschäden führen.
Die Erektionen in der Nacht treten vor allem in den so genannten REM-Phasen (Rapid Eye Movement) auf, die gehäuft in den frühen Morgenstunden - zwischen 4.00 und 7.00 Uhr - stattfinden. Dies betrifft jedoch nicht nur sexuell Aktive, sondern auch männliche Babys oder ältere Männer. Die Versteifung des Gliedes hält oft nur wenige Minuten an, kann manchmal aber auch bis zu einer Stunde andauern, wie der amerikanische Sexualtherapeut Bernie Zilbergeld in seinem Buch "Die neue Sexualität der Männer" ausführt.
Zilbergeld berichtet zudem von einer Untersuchung, bei der Probanden in den REM-Phasen - erkennbar sind diese Traumzeiten an den raschen Augenbewegungen - geweckt und nach ihren Träumen befragt wurden. Fazit: Die wenigsten Träume waren sexueller Natur.